Das Olsagebiet (auch: Olsaland; polnisch Zaolzie oder Śląsk Zaolziański, tschechisch Záolží, Záolší oder Českotěšínsko) ist ein am Fluss Olsa gelegener Teil des Teschener Schlesiens (polnisch Śląsk Cieszyński, tschechisch Těšínsko oder Těšínské Slezsko). Letzteres war in den letzten Jahrzehnten der Habsburgermonarchie der östliche Teil des Kronlandes Österreichisch-Schlesien gewesen, davor einmal das Herzogtum Teschen, damals auf Deutsch meistens Ostschlesien bezeichnet. Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns beanspruchten sowohl die Tschechoslowakei als Polen das Gebiet und die am namensgebenden Fluss liegende Stadt Teschen. Um den Konflikt, der im Januar 1919 zum Polnisch-Tschechoslowakischen Grenzkrieg eskalierte, zu lösen, wurde das Gebiet im Juli 1920 aufgeteilt: Es entstand eine Doppelstadt, mit Český Těšín in der Tschechoslowakei, heute Tschechien, am westlichen Flussufer und Cieszyn in Polen am Ostufer. In der Folge des Münchner Abkommens forderte Polen unter Androhung militärischer Gewalt die Abtretung eines 869 Quadratkilometer großen Gebiets des tschechoslowakischen Teils (Olsagebiet); nach Annahme des Ultimatums rückten ab dem 2. Oktober polnische Truppen in das Olsagebiet ein, das völkerrechtswidrig annektiert wurde. Nach dem deutschen Überfall auf Polen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde es 1939 als Teil der polnischen Autonomen Woiwodschaft Schlesien vom nationalsozialistischen Deutschen Reich annektiert. Die deutsche Bezeichnung Olsa-Gebiet wurde für den ganzen Landkreis Teschen benutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Stand von 1920 wiederhergestellt.